LNG-Terminal am Rostocker Überseehafen stoppen

Die DKP Rostock kritisiert die Pläne, am Rostocker Überseehafen ein LNG-Terminal zu errichten, scharf. Wie der NDR am 25. Mai 2023 mit euphemistischem Zungenschlag berichtete, soll hier „vergleichsweise wenig Flüssigerdgas umgeschlagen werden“, nämlich jährlich rund 800.000 Tonnen, also 1,5 Milliarden Kubikmeter Gas, rund ein Zehntel der Menge, die auf Rügen künftig ins Netz eingespeist werden soll. Noch am 19. Mai hatte die Bundesregierung in einer offiziellen Veröffentlichung zum LNG-Beschleunigungsgesetz behauptet: „Die ursprünglich ebenfalls in Betracht gezogenen Standorte in Hamburg und Rostock wurden aus dem Anwendungsbereich des Gesetzes gestrichen. Fortschreitende Planungen und neue Erkenntnisse haben zu dem Ergebnis geführt, dass dort eine Anlandung und Einspeisung von Flüssigerdgas nicht realisiert werden kann.“

Dass nun doch auch Rostock ein solches Terminal aufgezwungen werden soll, zeigt in besonders drastischer Weise die Bereitschaft der Ampelkoalition, aber leider auch der rot-roten Koalition auf Landesebene, dem Land und der Bevölkerung von MV stets neue Lasten nicht zuletzt in Gestalt der Inkaufnahme gravierender Umweltzerstörung zuzumuten – mit der Begründung der Notwendigkeit, die volkswirtschaftlichen Schäden auszugleichen, die die eigene Politik verursacht. Die maßgeblich von SPD und Grünen „konzipierte“ deutsche „Energiewende“ schlägt nun – in Anbetracht der fanatischen Versuche, sich von Russland energiepolitisch „abzukoppeln“ – auch klimapolitisch ins Absurde um: Es wird zu einem Anliegen der nationalen Sicherheit erklärt, auf Energieträger zu setzen, die noch vor wenigen Jahren als „Klimakiller“ verurteilt wurden, wie auch die stärkere Nutzung der Kohlekraftwerke.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die deutschen Kommunisten treten für eine flächendeckende Energieversorgung der Bevölkerung ein. Gerade deshalb lehnen wir Projekte ab, die aus unserer Sicht keinerlei Perspektiven einer Reindustrialisierung der Region bieten, stattdessen aber die Lebensgrundlagen der Bevölkerung von MV und hier besonders der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gefährden. Wir rufen alle zum Widerstand gegen dieses Projekt auf. Es ist extrem umweltschädlich, dient der weiteren Energiepreistreiberei und schadet den Lebensinteressen der Bevölkerung unseres Landes.

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