Sag mir wo du stehst!

Auf dem Boulevard in Rostock Lütten-Klein, an einem verregneten 18. November 2010. Der Grund dafür war, dass der DGB zu einer Protestkundgebung und zur Demonstration aufrief um ein Zeichen gegen das von der Regierung in die Wege geleitete Sparpaket zu setzen. Der Regierung würden die Knie schlottern, wenn sie dieses Häufchen in Rostock gestern gesehen hätten. Die SDAJ und DKP, waren neben der PDL, SAV und Gewerkschaftern vertreten und die Ostseezeitung spricht von 150 Personen, die sich an der Kundgebung beteiligten. Das erste mal ist dies eine glaubwürdige Zahl.

Doch warum ist eine vom DGB organisierte Kundgebung so schlecht und auch fast immer von den üblichen Verdächtigen besucht? Liegt es an der allgemeinen Resignation und einem „Man kann eh nichts ändern“? Letzteres ließe sich wunderbar mit einem Ereignis in Verbindung setzen, was der DGB-Veranstaltung einen Abend voraus ging. Am 17. November wurde im Auidmax der Rostocker Uni ein Fazit von einem Jahr Bildungsstreikarbeit gezogen. Ein Publikum bestehend aus nicht einmal 50 Personen, bei weit aus mehr als 10.000 Student_Innen, beriet auch u.a. wie man nun weiter vorgehen soll. Richtige Vorschläge kamen nur sporadisch, wie z.B., dass man sich mit anderen Organisationen und Protestbündnissen, wie Gewerkschaften etc., zusammen schließen müsste. Nicht mal diese 50 Personen, die im Audimax waren, besuchten letztlich auch die DGB-Kundgebung. Trotz alledem muss man die positiven Reaktionen aufnehmen und gemachte Vorschläge, wie z.B. in Bündnissen mit anderen seinen Protest Kund tun, in die Tat umsetzen

Bezeichnend für die Gewerkschaftsfunktionäre ist ihre Anteilnahme. Man kommt sich ehrlich gesagt ein wenig veräppelt vor, wenn diese so spät wie sie kommen, schnellstmöglich auch wieder abhauen. Da wird schnell eine mehr schlechte Rede heruntergerattert, wo man doch anmerken möchte, das sich die SPD ja nun wieder gewandelt hätte und wieder für den kleinen Mann Politik machen würde. Doch wollen wir uns doch erinnern, unter welcher Regierung die Leiharbeit erst so richtig in Schwung kam? Genau unter Rot-Grün! Sind auch die Kriegseinsätze vergessen, die hohe Arbeitslosigkeit oder die zunehmende Armut vor allem in Ostdeutschland? Rot-Grün hat so einiges vorbereitet, was nun Schwarz-Gelb ungeniert weiterführen kann.

Wir müssen trotz alledem die Gewerkschaften auch bei solchen Veranstaltungen unterstützen. Die von den Gewerkschaftsfunktionären propagierte Wut der kleinen Leute wird sich nicht automatisch in Protest äußern, wenn man sie nicht dazu animiert! Aktueller den je erscheint uns Lenin mit seiner Aussage über die Gewerkschaften:

Wir können (und müssen) beginnen, den Sozialismus aufzubauen, und zwar nicht aus einem phantastischen und nicht aus einem von uns speziell geschaffenen Menschenmaterial, sondern aus dem Material, das uns der Kapitalismus als Erbteil hinterlassen hat. Das ist sehr „schwer“, wer will es leugnen, aber jedes andere Herangehen an diese Aufgabe ist so wenig ernst, daß es gar nicht lohnt, davon zu reden.“ Mehr über Lenins Position u.a. zu Gewerkschaftsarbeit: Lenin über Linksradikalismus

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