Bildungsstreik am 9. Juni in Rostock

Der Bildungsstreik am 9. Juni 2010 in Rostock brachte im Vergleich zum Vorjahr viele Schüler_Innen auf die Straße. Der Anteil der Studierenden fiel leider äußerst gering aus, ebenso fehlte die Unterstützung von Eltern und Angestellten aus dem Bildungseinrichtungen.

Die jungen Demonstrant_Innen ließen sich davon allerdings nicht beirren, gut gelaunt und lautstark zogen sie vom Hauptbahnhof los. Die Route verlief am Steintor vorbei, Richtung Deutsche Med, am Stadthafen entlang zum Neuen Markt und dann mitten in die Innenstadt. Der lange Weg wurde durch Redebeiträge unterbrochen, die mit Jubel beantwortet wurden.

Wir fordern die dem Bildungssystem entwachsenen dazu auf, ihre Kinder und Mitmenschen im Kampf um bessere Bildung entschlossener zu unterstützen! Nur ein gemeinsames streiken und streiten um eine bessere Zukunft bieten uns Perspektiven. Jeder für sich allein, jede Bewegung allein kann nicht so viel bewirken wie wir alle zusammen.
Unsere Perspektive ist der Sozialismus, nur in ihm lassen sich dauerhaft soziale Bedürfnisse, wie kostenlose Bildung für alle, verwirklichen. Das Kapitalinteresse, Profitvermehrung, steht sozialen Fortschritt unversöhnlich gegenüber.

Hier der Bericht der SDAJ Rostock:
„Mittwoch, den 9. Juni 2010, war es wieder soweit. Bildungsstreik! Die Bildungsstreikbündnisse riefen wieder bundesweit zur Teilnahme am Protest gegen die Bildungsmisere auf. Am Nachmittag meldet die ARD: „Nach Angaben der Organisator_Innen nahmen rund 70.000 Menschen teil. Die größten Demonstrationen für bessere Bildungsangebote fanden in Berlin, Dortmund, Stuttgart, Freiburg und Münster statt.“
Auch in Rostock folgten am Vormittag 700 Schüler_Innen, Studierende, Auszubildende und ihre Unterstützer_Innen dem Aufruf des Schülerbündnisses um bei einer Demonstration durch die Innenstadt lauthals ihren Ärger über die Zustände an den Bildunseinrichtungen zu skandieren. Das Motto lautete: „Eine gute Bildung steht allen zu – unabhängig vom Portemonnaie der Eltern!“
Auf den Kundgebungen am Hauptbahnhof, vor dem Universitätsgebäude in der August-Bebel-Straße, am Schröderplatz, sowie am Neuen Markt und auf dem Universitätsplatz kamen Schüler- und Studierendenvertreter ebenso zu Wort, wie die GEW, die den Bildungsstreik von Beginn an unterstützt und eine Vertreterin der Angestellten der Uni Rostock, Nach der Abschlusskundgebung wurde zu den Klängen aus den Lautsprecherwagen und bei einem Auftritt der Rostocker Band „Les Bums Boys in der Fußgängerzone weitergefeiert.
Überfüllte Klassen mit 30 oder mehr Schüler_Innen, mangelhafte und veraltete Lehrmittel sowie die Bewertung durch Kopfnoten und vieles mehr veranlasste die Opfer des Bildungssystems sich zu Wehr zu setzen! Dabei wurden sie, wie schon im letzten Jahr, rege durch die Rostocker SDAJ und DKP unterstützt, in dem wir bei den Vorbereitungen und der Mobilisierung an der Uni Rostock tätig waren. Diese Unterstützung fehlt den Schülern jedoch seitens des Landesschülerrats Mecklenburg-Vorpommern, der forderte, die Demonstration könne genauso gut nach Beendigung des Unterrichts durchgeführt werden.
Eines sollte sowohl den Leidtragenden, wie auch den Schuldigen bewusst sein: auch mit den dezentralen Demonstrationen des heutigen Tages wird der Bildungsstreik nicht beendet sein! Solange die Forderungen nicht erfüllt werden, müssen und werden wir, die Schüler_Innen, Studierende, Auszubildende mit der Unterstützung von Parteien, Gewerkschaften und Jugendorganisationen weiter auf die Straße gehen und dies zu Recht!“

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