9. Mai in Schwerin: Dank euch, ihr tapferen Kämpfer!

In Schwerin gedachten etwa zwei Dutzend Personen der DKP, SDAJ, der VVN-BdA und des Deutsch-Russischen Kulturzentrums sowie der Osteuropa-Freundschaftsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus sowie dem Tag des Sieges, dem 9. Mai. Anlässlich der Veranstaltung hielt Rober Kühne von der DKP Schwerin folgenden Redebeitrag. Übersetzt wurde dieser vor Ort ins Russische von Kerstin Voigt, der Landesvorsitzenden der Osteuropa-Freundschaftsgesellschaft.

Liebe Kameradinnen und Kameraden,
Liebe Genossinnen und Genossinnen,

Heute ist der 75. Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus. Wir gedenken heute den Befreiern, die dem Faschismus und dem Krieg ein Ende gesetzt haben.

Allen voran den Angehörigen der Roten Armee, die den höchsten Blutzoll an der Befreiung zahlen mussten. Wir gedenken der Bevölkerung der Sowjetunion, den mehr als 27 Millionen sowjetischen Kriegstoten, davon mindestens 7 Millionen Zivilisten.

Dank Euch, ihr Sowjetsoldaten!

Wir gedenken heute aber nicht nur den Befreiern, sondern auch denen, die aktiv am antifaschistischen Widerstandskampf teilgenommen haben, und den Tag der Befreiung nicht mehr erleben durften. Einer von ihnen ist der Antifaschist Karl Bichel aus Goldberg gewesen.

Der am 29.03.1898 in Hannover geborene Karl Bichel lebte ab 1920 in Goldberg, wo er als Schmied arbeitete. 1922 wurde Karl Bichel Mitglied der Kommunistische Partei Deutschlands. Als führender Funktionär, der politischen Leitung vor Ort nahm der Genosse Bichel ab 1933 an illegalen Treffen mit dem für Agitation und Propaganda zuständigem Mitglied der Bezirksleitung teil. Bereits am 31.03.1933 führten die Genossinnen und Genossen der Parteigruppe Goldberg eine antifaschistische Demonstration gegen das Ermächtigungsgesetz durch, die nur durch den gewaltsamen Einsatz der Güstrower Polizei aufgelöst werden konnte. Am 07. Mai 1933 erfolgte ein illegales Funktionärstreffen der KPD in Goldberg. Schon bei der Anfahrt wurden Delegierte verhaftet, trotzdem konnten Absprachen getroffen werden. 1944 geriet Karl Bichel endgültig in Gefangenschaft und wurde in das KZ Neuengamme überführt. Karl Bichel starb am 03. Mai 1945 bei dem Angriff auf das KZ-Schiff Kap Arkona.

Dank euch, ihr tapferen Kämpfer!

Der Faschismus ist nicht vom Himmel gefallen, Hitler ist kein Betriebsunfall gewesen. Die Spitzen von Industrie und Wirtschaft hatten Hitler an die Macht gebracht. Der Faschismus diente der Durchsetzung der Interessen des deutschen Kapitals. Die imperialistische Strategie war darauf ausgerichtet, die Ausbeutung in Deutschland zu erhöhen und breite Teile der Bevölkerung auszuplündern. Sie war darauf ausgerichtet, die Herrschaft nach innen mit Repression und massivem Demokratieabbau und nach außen mit Kriegspolitik zu sichern. Sie war darauf ausgerichtet, das Einflussgebiet des deutschen Kapitals zu vergrößern, und den Kommunismus – mit der Oktoberrevolution und der Gründung des ersten sozialistischen Staates zur Gefahr geworden – zu vernichten.

Die Ergebnisse waren die Zerschlagung der deutschen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, industrieller Massenmord und der zweite Weltkrieg mit mindestens 55 Millionen Toten, Hunger, Not und Elend.

Die Deutsche Kommunistische Partei ist dem Schwur von Buchenwald verpflichtet. Er ist heute so aktuell wie vor 75 Jahren. Seine Lehre ist es, die gesellschaftlichen Ursachen für Krieg und Faschismus zu beseitigen. Die Losung muss heute heißen: Verbot und Zerschlagung aller faschistischen Partien und Organisationen! Atomwaffen raus aus Deutschland! Deutschland raus aus der Nato! Frieden mit Russland!

„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig.“

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