Zeit, die Bäckerei zu übernehmen!

Mehr als 200 Angestellte will der erst seit Februar dieses Jahres tätige Geschäftsführer Stefan Blaschak vom „Lila Bäcker“ (Unser Heimatbäcker GmbH) ab dem 31.05.2018 entlassen. Betroffen sind die Produktionsstätten in Gägelow bei Wismar und Pasewalk.

Während Herr Blaschak das alte Lied von Neustrukturierung und Optimierung singt und die Schuld dem Mindestlohn in die Schuhe schiebt, wittert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) richtigerweise Kostenreduzierung auf dem Rücken der Beschäftigten. Die „Unser Heimatbäcker GmbH“ ist in M-V das zehntgrößte Unternehmen nach der Mitarbeiterzahl. Vor allem im Ostergeschäft werden Gewinne eingefahren, und man möchte in den kommenden Jahren vermehrt neue Filialen eröffnen. Widersprüchlich? Die Schließung des Werks in Gägelow, so teilte u. a. die Ostsee-Zeitung mit, sei laut Blaschak nicht zu verhindern gewesen, ihm tue es leid. Wer nachts noch ruhig schlafen kann, während er 220 Angestellte auf die Straße setzt, hat sicher genügend Einkommen, um sich adäquat abzulenken.

Blaschak ging es wohl auch darum, unliebsame Beschäftigte loszuwerden. Mitte März stand eine Konstituierung eines Betriebsrats, unterstützt durch die NGG, in Pasewalk auf dem Plan. Es geschieht nicht nur immer häufiger, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Betriebs- und Personalratsarbeit behindert werden, nein, vielmehr haben sich mittlerweile auch Anwälte für Arbeitsrecht darauf spezialisiert, Betriebs- und Personalräte zu kündigen.

Die NGG ruft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu auf, nicht voreilig die neuen Arbeitsverträge der geplanten Transfergesellschaft zu unterschreiben. Mit einer leichtfertigen Unterschrift könnten bspw. Ansprüche auf Abfindung oder Wiedereinstellung verloren gehen. Sollten Sie selbst betroffen sein, erkundigen Sie sich bei den Kolleginnen und Kollegen der NGG. Die Kontaktdaten finden Sie hier.

Wir, Kommunistinnen und Kommunisten, solidarisieren uns mit den Betroffenen der Kündigung. Wir solidarisieren uns mit den Beschäftigten, die so etwas nicht einfach hinnehmen. Wir unterstützen die Gründung von Betriebs- und Personalräten. Bei wirtschaftlich gesunden Unternehmen gehören Kündigungen verboten!

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