Wer AfD wählt, wählt gegen eigene Interessen!

In Anbetracht der sogenannten „Flüchtlingskrise“ und der letzten Wahlerfolge der AfD in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und insbesondere in Sachsen-Anhalt könnte man glauben, die AfD sei eine Partei, der es nur um die Flüchtlingsfrage gehe, da sie die einzige sei, die dieses Thema kritisch anspreche. Doch abgesehen von menschenverachtender Rhetorik (Diskussion des Einsatzes von Schusswaffen auch gegen Frauen und Kinder) hat die Partei zur Krisenlösung kaum etwas beizutragen.

Dies gilt nicht nur für das Thema „Flüchtlingskrise“: Der Entwurf des Grundsatzprogramms, das am 30. April beschlossen werden soll, strotzt von Vorschlägen, die deutlich machen, dass es um eine Schlechterstellung aller Arbeiterinnen und Arbeiter, der Angestellten und vor allem der einkommensschwachen Bevölkerung, wie Arbeitslose oder Alleinerziehende, gehen soll. Schon der bisher erlangte Mindestlohn ist der AfD ein Dorn im Auge, die gesetzliche Unfall- und Arbeitslosenversicherung möchte sie privatisieren, das heißt, wer zu wenig verdient und nicht etwas für die drohende Arbeitslosigkeit zurückhalten kann, steht vor dem buchstäblichen Nichts!

Unterm Stichwort ‚Kindeswohl‘ fordert die AfD die Wiedereinführung des „Schuldprinzips“ bei der Scheidung, welches 1977 in der BRD bzw. 1965 in der DDR abgeschafft wurde – also Schlammschlacht der Noch-Eheleute. Weiterhin sollen legale Schwangerschaftsabbrüche erschwert werden – ein Rückschlag der erkämpften Rechte der Frauenbewegung. Behinderte Kinder, so die AfD, gehörten auf keine „normalen“ Schulen. Dies hätte einen Ausschluss vieler Kinder zur Folge – anstelle des gemeinsamen Lernens möchte die AfD Elitebildung einiger weniger für hohes Entgelt.

Kurzum: Ginge es nach der AfD, müssten Frauen an den Herd und Kinder kriegen, Flüchtlinge dürften weiterhin und verstärkt vor Grenzzäunen krepieren, und Superreiche sollen dank Steuererleichterungen noch reicher werden. Wenn sich also jemand ein- oder mehrmals in diesem Text wiederentdeckt, dem die AfD soziale Rechte streichen will, und trotzdem AfD wählt, entscheidet damit gegen sich selbst!

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