Unsere Vermieter: Fides Immobilia

In Rostock ist der Anteil der privaten Vermieter seit der Wende auf 43 % angewachsen. Zu den größten Vertretern gehört die Fides Immobilia Rostock Immobilien-Verwaltungs GmbH & Co. KG.

Fides bietet vor allem in Hamburg Wohnungen an, aber auch die Niederlassung in Rostock betreut 2.500 Wohneinheiten. Dies ist allerdings nur ein kleiner Ausschnitt des riesigen Firmennetzwerkes im Hintergrund. Das Unternehmen gehört zur Dieter Conle Gruppe mit Hauptsitz in Bayern. Geschäftsführer sind Dieter, Eva und Silvan Conle. Neben der Coco Real GmbH lassen sich zahlreiche Firmen aus dem Wohnungs- und Gesundheitswesen mit dem Familiennamen finden.

Der Conle-Clan
Die Familie Conle ist im Immobiliensektor keine unbekannte. War Dieter Conles Großvater Heinrich noch Schreiner, brachten es Vater Heinrich August „Heinz“ und Onkel Kurt, letzterer später LTU-Gründer, bereits zu großem Vermögen. Mit Architekturstudium gewappnet und mit fragwürdigen Methoden erwarben „Heinz“ und Kurt Conle nicht nur Reichtum, sondern auch einen äußerst schlechten Ruf in der Öffentlichkeit. Mietervereine kritisierten die räuberischen Geschäftspraktiken. Beide wurden angeklagt aufgrund von Bestechungen und Betrug in großem Stil.

Der Sohn von Miethai „Heinz“ Conle und gleichzeitig Bruder von Fides-Geschäftsführer Dieter Conle ist Hennig senior Conle. Bekannt wurde er durch die AfD-Spendenaffäre um Alice Weidel. Er lebt in London und der Schweiz. Die rechte schweizerische Partei SVP soll ebenfalls Spenden erhalten haben.
Im Allgemeinen steht die Familie Conle in dem Ruf, sehr verschwiegen zu sein. Einige der Conles allerdings, zu denen auch die Fides-Geschäftsführer Dieter, Eva und Silvan gehören, beteuern aber auf fast sämtlichen ihrer Webseiten: „Bei den in der Berichterstattung aufgegriffenen Personen handelt es sich um einen anderen Familienzweig“, und distanzieren sich von AfD-Positionen. Hennig senior selbst äußert sich zu dem Thema nicht.

So viel zu den Schandtaten naher Verwandter. Erwähnt sei noch, dass der Conle-Clan auf der „Reichenliste Deutschland 2018“ vom „Wirtschaftsmagazin Bilanz“ auf Platz 192 landet. Das Familienvermögen beträgt eine Milliarde Euro.

Versprechen und Wirklichkeit
Auf der Internetpräsenz von Fides Rostock findet sich besagte Stellungnahme zwar nicht, aber folgende schöne Versprechungen: „Wir möchten damit dem allgemeinen Trend der immer höher werdenden Mieten in Rostock entgegenwirken.“ Und: „Zuverlässigkeit umfasst hierbei auch die Preise der Mieten. Während viele neue Mieter, Firmen und Investoren sich in der Hansestadt ansiedeln und die Mietpreise bei anderen Wohnungsanbietern deutlich steigen, garantiert FIDES stabile Mieten, mit denen die Mieter dauerhaft rechnen und auf die sie sich verlassen können.“.

In einem Artikel der Ostsee-Zeitung vom 20.01.2016 werden stillstehende Fahrstühle thematisiert. Die Fahrstühle entsprechen zwar der EU-Norm, diese besagt allerdings nur, dass die Aufzüge zwischen 5 und 40 Grad Celsius funktionieren müssen. Die nachträglich angebauten Fahrstühle befinden sich zumeist hinter einfacher Glasverkleidung und werden nicht beheizt. Also fallen sie bei Kälte ständig aus. Eine entsprechende Wärmeisolierung wäre allerdings „eine hohe Investition, über die man langfristig nachdenken müsste“, so der Leiter der Wohnungsverwaltung Herr Kreienbring damals. Erfolgsmeldungen zur Beseitigung des Problems sind nicht bekannt. Daher fragen wir uns: Wie viele Winter müssen Mieter mit Gehbeeinträchtigungen noch aushalten?

Ebenfalls in der OZ erschien am 23.02.2016 ein weiterer Artikel, in dem Fides Erwähnung findet. Hier war das Thema ein angeblicher Bauboom bei den Vermietern. Auf die Feststellung, dass die Nachfrage und die Mieten in Rostock weiter steigen werden, folgt bei Herrn Kreienbring die Aussage: „Neubauten plane er zurzeit jedoch nicht.“

Wir sagen: Wer Mieten niedrig halten will, muss bauen, bauen, bauen. Alles andere ist für ein Privatunternehmen wirtschaftlich untragbar und daher unglaubwürdig.

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