„Die Klasse muss sich die Gewerkschaften zurückholen.“

Mit diesem Fazit von Rainer Perschewski endete der offizielle Teil des Bildungswochenendes, doch von vorn: Am Freitagabend sammelte sich eine leider etwas zu überschaubare Gruppe von Interessierten für das Seminar zum Thema „Die Bedeutung der Gewerkschaften“ in Barhöft. Man lernte sich kennen, bezog Quartier und bereitet sich vor.

Materialien für Teilnehmende

Am Samstag ging es los. Mit Referenten aus Berlin, Kiel und aus unseren eigenen Reihen vor Ort befassten wir uns intensive mit der Thematik.
Wir arbeiteten die Bedeutung der Einheit – der Solidarität – der Gewerkschaften heraus. In Abgrenzungen zu sogenannten gelben Gewerkschaften und auch Standesgewerkschaften, wobei die einen auf kämpferische Auseinandersetzungen verzichten und die anderen ihre Kampfkraft nicht für alle Kollegen einsetzen, ist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) derzeit die umfassendste Klassenorganisation und Ausdruck des gemeinsamen Klasseninteresses.

Doch wird der DGB seiner Rolle gerecht?
Nein! Vom seinem – klar antikapitalistisch definierten – ersten Programm von 1949 hat sich der DGB heute zu einem sozialdemokratisch dominierten Gewerkschaftsbund entwickelt, der für eine sozial regulierte Marktwirtschaft eintritt. Der ehemals klassenkämpferische Charakter ist einem sozialpartnerschaftlichen gewichen und es fehlt eine Orientierung auf die Ablösung des Kapitalismus.
Solidarität statt Spaltung, die Möglichkeit Flächentarife abzuschließen, politisch und gesellschaftlich Verhandlungsfähig zu sein, die Mobilisierungsstärke, die Vernetzungs- und Informationsstrukturen machen die Einheitsgewerkschaft aus. Deshalb müssen sozialpartnerschaftliche Einflüsse, die Gewerkschaften faktisch zu Serviceanbieter degradieren, zurückgedrängt werden. „Wir brauchen die starke handlungsfähige Einheitsgewerkschaft als Basis für alle fortschrittlichen Kämpfe.“ so ein Teilnehmer.

Mehr als Helden…
[Marx, Engels, Lenin]
…Gewerkschafter.

Damit Theorie nicht Theorie bleibt, setzten wir uns mit konkreten Beispielen, anstehenden Tarifrunden und Eingriffmöglichkeiten auseinander.
Das Mecklenburg-Vorpommern nie Hochburg von Großbetrieben war, ist bekannt. Nach mehr als 20 Jahren Kapitalismus ist selbst von den Werften nicht mehr viel übrig, siehe die Insolvenz der Volkswerft in Stralsund. Doch es gibt sie noch, die Großbetriebe. Callcenter wie Teleperformance oder Arvato bündeln, trotz hoher Personalfluktuation, viele Menschen in einem Betrieb und schaffen so Bewusstsein für die gleichen Interessen und geeignete Ansatzpunkte für betriebliche Auseinandersetzungen. Die Privatisierung des Gesundheitswesens macht auch Krankenhäuser zu Großbetrieben. Hier gilt das Selbe. Wo Zeitverträge und Niedriglöhne das Arbeitsleben bestimmen gibt es viel Anlass für eine gewerkschaftliche, kämpferische und solidarische Auseinandersetzung mit der Betriebsführung.

Mehr zu DKP und Gewerkschaften ist im Parteiprogramm Abschnitt V. zu finden.

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