Der schwarz-braune Kuschelkurs

Oder ein jammerndes Häuflein Ewiggestriger. Das rote Wochenende ist nun zu Ende und war ein voller Erfolg. Die Rosa Luxemburg-Konferenz zog soviel Menschen an wie noch nie mit ihrem Programm und Veranstaltungen. An der LL-Demo nahmen zehntausende teil und noch mehr gedachten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg den ganzen Tag über mit dem Gang zur Gedenkstätte und dem symbolischen Niederlegen einer roten Nelke. Es wird deutlich, dass immer mehr Leute begreifen, dass der Kapitalismus keine Zukunft für die Menschheit bietet.

Doch war nicht alles heiter Sonnenschein. Es gab Protest von rechts, bisher kaum wahrzunehmen, gelang es ihnen diesmal, auch wenn sie sehr wenige waren, medienwirksam in Erscheinung zu treten – was bei dieser Medienlandschaft in Deutschland auch nicht überaus schwierig ist. Die Bild berichtete von 200 Menschen, die Rosa und Karl gedachten – so viel dazu.

Nicht nur das hier ehem. CDU-Bundestagsabgeordnete, wie die ehemalige sogenannte „DDR-Bürgerrechtlerin“ Vera Lengsfeld in einem Schwung mit der nationalistischen Sammelbewegung PRO-Deutschland marschieren, sie bedienen sich auch der antikommunistischen Propaganda, die auch von Faschisten verwendet wird mit dem beliebten Slogan „Kommunismus 100 Mio TOTE“.

Der Antikommunismus wird durch das erstarken der Linkskräfte nicht nur immer mehr, sondern auch immer plumper. Fernsehfilme, wie z.B. „Die Grenze“ oder „Go West“, und immer wieder neue Geschichten, die sich letztlich oft als falsch herausstellen, sollen die Bevölkerung auf den Antikommunismus einstimmen. Mittlerweile wird in einigen Ländern Europas auch ein europaweites Verbot von kommunistischen Symbolen gefordert. Die Verharmlosung des systematischen Mordens im 3. Reich an Juden, Sozialdemokraten, Kommunisten, Sinti und Roma, Homosexuellen und vielen mehr, geht einher mit der antikommunistischen Propaganda. Geht einher mit dem Vergleich, dass die DDR nix anderes als die Fortführung der faschistischen Diktatur gewesen wäre. Geht einher mit dem Extremismusbegriff à la Familienministerin Schröder („CD“U) die bei rechts und links von einem Hufeisen spricht:

Rechts- und Linksextremismus sind wie die Enden eines Hufeisens: weit auseinander und doch nah beieinander

Wir stellen uns gegen jegliche Form des Antikommunismus und weisen auf Rosa Luxemburgs Zitat was uns handeln lässt: „Sozialismus oder Barbarei“. Denn Kommunismus erwächst aus Sozialismus, keiner kann (und will) hier spontan, insbesondere ohne Mehrheit, den Kommunismus einführen. Nicht nur Rosas Zitat hat nicht an Aktualität verloren auch Bertolt Brechts Gedicht „Lob des Kommunismus“:

Lob des Kommunismus

Er ist vernünftig, jeder versteht ihn. Er ist leicht.
Du bist doch kein Ausbeuter, du kannst ihn begreifen.
Er ist gut für dich, erkundige dich nach ihm.
Die Dummköpfe nennen ihn dumm, und die Schmutzigen nennen ihn schmutzig.
Er ist gegen den Schmutz und gegen die Dummheit.
Die Ausbeuter nennen ihn ein Verbrechen.
Aber wir wissen:
Er ist das Ende der Verbrechen.
Er ist keine Tollheit.
Er ist nicht das Chaos
Sondern die Ordnung.
Er ist das Einfache
Das schwer zu machen ist.

(Bildquelle: Berliner Morgenpost)

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