Alles friedlich auf der Hansesail?

Rostock, 8. August 2010, letzter Tag der Hansesail.
Rostocks Hafenfest lockt wie immer viele Gäste an, nicht nur aus der Hansestadt selbst. Bundesweit, europaweit, international findet die Veranstaltung begeisterte Besucherinnen und Besucher. Zu Recht, es ist einiges los und gibt vieles zu sehen. Auf einen ‚Gast’ hätten wir als friedliche offene Menschen dann aber doch gerne verzichtet: die Bundeswehr! Nicht nur in Jobcentern und Schulen (schlimm genug!) wirbt sie für ihr Image als Friedensbringer und ganz normaler Arbeitgeber, auch die Hansesail kam scheinbar ohne Marineaufgebot nicht aus.

Das Rostocker Friedensbündnis machte bereits mehrmals auf diesen Schandfleck der Hansesail aufmerksam. So schmückte auch dieses Jahr in Warnemünde, gut sichtbar für alle am gegenüberliegenden Ufer, ein riesiges Transparent das Geländer in Nähe des Fähranlegers.

(Aktion von DFG-VK, Rostocker Friedensbündnis, SDAJ Rostock und DKP)

Begleitend wurden an die zahlreichen Passanten Flugblätter verteilt. Im gemeinsamen Flugblatt von Friedensbündnis und SDAJ schreiben sie:
„Mit Schnellbooten im Stadthafen lockt die Marine Technikbegeisterte und wirbt nebenbei für ihre Einsätze. Am Liegeplatz der „Werra“ sollte nach den ursprünglichen Plänen der Hanse Sail 2010 die Fregatte „Augsburg“ liegen. Die Fregatten verrichten aber an den Seehandelswegen vor Somalia das eigentliche Geschäft der Bundeswehr, über dessen Benennung unlängst ein Bundespräsident gestolpert ist: Sie sichern die Interessen der deutschen Wirtschaft ab. Ebenso ist der Einsatz der Schnellboote und des Tenders „Werra“ vor der libanesischen Küste ein Einsatz in einem Krisengebiet. Der UNIFIL-Einsatz dort soll laut seinem Mandat Waffenschmuggel verhindern, gleichzeitig werden aber an Israel und andere Länder der Region Waffen aus Deutschland offen verkauft.“

Die Aktion fand bei den friedliebenden Rostockern natürlich reichlich Zuspruch, auch von vorbeifahrenden Schiffen kamen laute Zustimmungsrufe. Wahrscheinlich der Klientel des Yachthafens geschuldet, gab es aber auch Reaktionen die darauf schließen lassen, dass Aufrüstung und Krieg dann doch ihre Befürwortung finden. Logisch, wenn niemand Krieg wollte, gäbe es ihn nicht! Wenn Milliarden an Steuergeldern im Interesse der deutschen Wirtschaft in die Kriegsmaschinerie gepumpt werden, wird hierzulande schließlich daran Verdient. Die Ausgaben kommen als Profit deutscher Unternehmen in hoher Zahl zurück. Ein dickes finanzielles Plus für Wenige – Tod und Elend für die vielen Menschen im Kriegsgebiet.

Wir fordern: Bundeswehr raus aus den Jobcentern, Schulen und Kriegseinsätzen!
Das Geld wird im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen dringend gebraucht, und da gehören Staatsausgaben hin!

(Millionenverschwendung)

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